Eine mikronationale Bescherung

Beim Coiffeur in Noseland am 18. April 2020. (Bild Bruno Schlatter)

Als das Reisen noch möglich war und sich die negativen Gefühle, die sich mit dem Unterwegssein verbanden, noch in erträglichen Grenzen hielten, habe ich meine Haare in den Tourismus geschickt. Das war vor bald zehn Jahren. Seither habe ich mich für jeden Haarschnitt in ein anderes Land begeben, was mir die unterschiedlichsten Schnitte und so manch kleines Abenteur beschert hat.

Der ästhetische Notstand auf meinem Haupt gepaart mit der gegenwärtigen Unmöglichkeit, das Territorium der Schweiz zu verlassen, haben mich auf die Idee gebracht, den Begriff Land auf Mikronationen auszuweiten. Also habe ich beim König von Noseland (mehr dazu) angefragt, ob ich mich für die Dauer eines Haarschnitts in sein Reich begeben dürfe. Bruno der Erste und Letzte hatte die Güte, mir diese Tonderienz* zu gewähren. Also bin ich am 18. April in die Noseländische Tiefebene gereist, habe mir im Salon La Couronne das Haupt richten lassen und das wie üblich in einem dreiminütigen Videoclip dokumentiert. Gleichzeitig hat der Schriftsteller und Künstler Bruno Schlatter den ganzen Prozess von aussen mit der Kamera festgehalten und das Material zu einem kurzen Film zusammengestellt.

Im Sommer 2010 und hat sich Bruno Schlatter auf eine grosse Reise zu den kleinsten Nationen der Welt begeben und seine Erfahrungen mit und in diesen Mikronationen in einem Buch zusammengefasst, dass man hier bestellen kann.

Für weitere Reisen:

* Königliche Erlaubnis, mit der Schere auf dem Territorium des Reiches tätig zu werden, von lateinisch tondēre = «(Haare) schneiden.

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