Ja, Sie haben ihn verpasst, den 5. Teil der Reise durch das Schwein. Er war ganz und gar dem Kè, dem Herzen des Tieres gewidmet, das im Quartier de la Miosa eine besondere Rolle spielt , wo man sagt: «Ah! Sa jōk kè kochon!» Doch selbstverständlich können Sie nachlesen, was das Sprichwort zu bedeuten hat – oder Sie schauen sich gleich die kleine Kochsendung an, die das lemusische Fernsehen nie ausstrahlen wird.
Der sechste und letzte Teil der Reise nun stellt eine kleine Verbeugung vor dem britischen Koch Fergus Henderson dar, der 1999 mit seinem Buch Nose to Tail Eating – A Kind of British Cooking eine neue Mode begründet hat, die vielen Lippenbekenntnissen zum Trotz doch nie in Mode gekommen ist: das Kochen und Essen von Innereien und Extremitäten, mit denen jedes Schlachttier ausgestattet ist, das uns die beliebten Schnitzel und Steak, Saftplätzchen und Sauerbraten liefert. Zum Abschluss der Reise werden also die Schnauze und das Schwänzchen des Schweins in den Focus gerückt. Die Kè, das Schwänzchen kommt sogar in der Nationalhymne vor, wo es heißt: «Le cochon fait trembler sa queue / Et on jouit c‘est délicieux». Und die Schnauze (Musel) führt traditionell die Studenten der Académie des beaux-arts im Quartier du Château auf den Weg der Kunst.
A propos Kunst. Die ganze, 16teilige Reise durch das Schwein, die Sie hier als handliches PDF Heftchen herunterladen können, ist auch Teil der Arbeit, mit der ich dieser Tage an der Hochschule Luzern zu künstlerischen Master-Ehren zu kommen hoffe. Die ganze Abschlussausstellung wird heute in Digitalien eröffnet unter www.kumasch.ch. Da gibt es viel zu entdecken, unter anderem natürlich auch eine virtuelle Metzgerei, in der sie Oskar Seugrem mit allem bedient, was das Schwein zwischen Cerbell und Stomak kulinarisch zu bieten hat.