Reks Kisak, der König eines legendären Waldreiches in der Gegend von Quisville im Süden der fiktiven Insel Lemusa, kontrollierte auch die Verteilung des Langen Pfeffers, der in Quisakia angebaut wurde. Er verteilte das Gewürz stets persönlich an seine Untertanen und tat, als handle es sich dabei um Stücke seines Leibs. In einem Gewand, an dessen Vorderseite ein mächtiger, prall mit Pfeffer gefüllter Beutel angebracht war, begab er sich an bestimmten Tagen unters Volk. Im Verlauf einer Zeremonie griff er mit beiden Händen Pfeffer ‹aus seinem Bauch› und verteilte ihn an seine Untertanen – bis der Beutel leer war.
Im Rahmen der 20. Ausgabe des Performancefestivals Giswil, das am 12. September von 12.00–21.30 Uhr eine vielstimmig jubelnde Girlande von Performances in die Turbinenhalle von Giswil hängt, werde ich in die Rolle von König Kisak schlüpfen und hundert Döschen mit Langem Pfeffer ‹aus meinem Bauch heraus› an Künstlerinnen und Künstler, Besucherinnen und Besucher verteilen.
Und hier noch eine freudige Nachricht für Köchinnen und Köche: Die sesoulistische Gottheit Pipopée, die im Frühsommer aus nicht restlos geklärten Gründen für einige Wochen in Schmollstarre verfiel, kann nun wieder weltweit angerufen werden, wenn in der Küche ein Debakel droht. Bruno Schlatter hat die Ereignisse rund um das Pipopée-Ritual, das am 15. August 2021 in Noseland stattfand, zu einem vierminütigen Videodoclip zusammengeschnitten. Von ihm stammt auch ein blitzkurzer Film, der die Landung der lemusischen Luftrachtflotte auf Noseland zeigt.